Tigersprungschlucht, Jinsha River, Yunnan, China, 1761 m NN, eigene Aufnahme 2009
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Auf dieser Seite stelle ich den Unterschied meiner Begrifflichkeit der Seele zu kirchlichen Lehren vor.
Die katholische und auch orthodoxe Kirche betrachtet in ihrer Lehre die Seele des Sapiens-Menschen im Wesentlichen als direkt und unmittelbar von Gott erschaffen. Die Seele ist der Träger des menschlichen Geistes, der Vernunft und der Gottesebenbildlichkeit (Antwort von Gemini KI zur Frage danach). Die evangelischen Kirchen haben weltweit eigene moderne oder konservative Vorstellungen und Interpretationen von der Seele, wobei im Wesentlichen Leib, Geist, Gefühle und Persönlichkeit als Ganzes und untrennbar die Seele jedes Menschen ausmacht.
Die Betrachtung der unsterblichen menschlichen Seele als Einheit von Geist, Vernunft und Gottesebenbildlichkeit begründet sich auf die Vorstellung, dass Gott diese für jeden einzelnen unserer Menschenart separat erschafft und mit dem Körper von der Zeugung an verbindet. Also ist die Befruchtung bereits der Schöpfungsakt der immateriellen Seele, deren Bestandteile der individuelle Geist, das Bewusstsein und die Vernunft sind. Ohne das Wissen um den genauen biologischen Befruchtungsvorgang hat Papst Pius IX im Jahr 1869 die Bulle Apostolicae Sedis veröffentlicht, in der die Lehre von der Schöpfung der Seele zum Befruchtungszeitpunkt gefestigt wurde, aber ohne Verkündigung einer dogmatischen Wahrheit.
Die protestantische Betrachtung der Seele als Gesamtheit des Menschen bedeutet, dass der Mensch mit Entstehung seines Lebens keine Seele hat, sondern eine von Gott gewollte ist, welche in Beziehung zu ihm steht.
Der menschliche bewusste Geist, also unsere Fähigkeit in einer Sprache zu denken, und dessen gelebte Vernunft und Unvernunft mit seinen guten und schlechten Eigenarten sind aber ein Bestandteil des evolutionären göttlichen biologischen Rezepts des Lebens von Anfang an und keineswegs ein separat erschaffenes spezielles Abbild Gottes. Gott greift nicht selbst in die Evolution des Lebens auf unserer Erde ein, genauso wenig wie in den fortschreitenden Prozess der unbelebten Natur nach dem Urknall. Unser im Vergleich zu den Tieren mit außergewöhnlichen Eigenschaften ausgerüstete, aber auch sehr fehlbare Geist und Verstand stammt aus der der sich entwickelnden Biologie des Lebens und den damit zusammenhängenden harten Überlebensbedingungen seiner Umwelt und ist ausschließlich fester Bestandteil unserer Gehirne. Unser Verstand ist nichts anderes als ein weit fortgeschrittenes Abbild der sich evolutionär entwickelten lebendigen Natur unserer Erde. Bei anderen intelligenten Lebenswesen im All entwickeln sich Gehirne und deren Verstand unten den natürlichen Bedingungen ihrer eigenen Planeten und sie unterscheiden sich körperlich völlig von uns Menschen (Quelle: Carl Sagan in den 60iger bis 80iger Jahren des 20. Jahrhunderts, der die Vielfalt der Evolution im All erklärte und deutlich machte).
Die Aktivitäten der Biologie ist deren Sache und Gott mischt sich niemals in seine eigenen Rezepte ein. Genauso wie der Verstand des belgischen Priesters und Astrophysikers Georges Lemaîtres den Urknall entdeckte, hat der Verstand des englischen Theologen und Naturforschers Charles Darwin die Evolution des Lebens entdeckt. Diese fundamentalen Erkenntnisse gab es zur Zeit Jesus und lange danach noch nicht. Deshalb kann ich mythologisch angehauchte antike Vorstellungen über den Menschen mit individuell von Gott geschaffenem Geist, Bewusstsein und Vernunft als Bestandteil seiner immateriellen Seele nach dem Ebenbild Gottes heute nicht mehr für mich akzeptieren. Gott erschafft nicht Menschen nach seinem Ebenbild, sondern wir alle sind mit unserer Unterschiedlichkeit und Vielfalt ein denkendes und handelndes Wesen, gequollen aus der Natur selbst.
Die Vorstellung eines aktiv handelnden und alles wissenden Gottes stammt unter anderem aus antiken jüdischen Gottesvorstellungen, welche die Entdeckungen des riesigen Universums und des vielfältigen evolutionären Lebens noch nicht kannten. Weil wir unseren erkenntnisfähigen Verstand aufgrund des göttlichen evolutionären Rezepts des Lebens erhalten haben, können wir nicht nur neue Erkenntnisse erlangen, sondern auch Weltbilder und unser altes Gottesbild hinterfragen und mit unseren heutigen Erkenntnissen abgleichen. Damit tun sich Religionen enorm schwer, wie bei den Weltbildern oben aufgeführt. Im Grunde haben sie sich nämlich überhaupt noch nicht mit einer Anpassung ihres Gottes- und Menschenbildes aufgrund des heutigen Wissens über die Natur und die Erkenntnisse über das Universum befasst.
Gottes Ebenbild sind wir erst recht nicht mit unseren teils seltsamen Formen und Eigenarten, welche ursprünglich von noch nicht gefundenen gemeinsamen Vorfahren mit den heutigen Menschenaffen herstammen, denn was Gott wirklich ist, wissen wir nicht. Und wenn wir eines Tages selbstverschuldet ausgestorben sind, kommt vielleicht eine noch bessere und weisere Krone der Schöpfung auf dieser Erde nach, nämlich eine Krone, welche sich möglicherweise leichter damit tut, ihr Gottesbild mit den durch den Verstand erlangten Erkenntnissen abzugleichen.
Die spezifischen Eigenarten und die Fähigkeit unserer Sapiens Art Gutes und Schlechtes zu tun, entwickelte sich aus den Voraussetzungen und Bedürfnissen des Überlebens in einer menschenfeindlichen Natur. Denn es ging immer nur ums Überleben der Gemeinschaft und dafür wurden alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, angepasst an die örtlichen Lebensumstände. Eigenarten entwickelten sich also gemäß der sozialen Bedürfnisse der in der Ur- und Frühgeschichte lebenden kleinen Gruppen unserer Gattung Homo und diese unterschieden sich je nach klimatischen und örtlichen Bedingungen voneinander. Auch die Eigenarten unserer nahen Verwandten der Menschenaffen entwickelten sich auf ähnliche Weise unterschiedlich. Besonders mit den Menschenaffen haben wir einige Charaktereigenschaften gemeinsam, gute und schlechte. Auch Schimpansen führen Kriege aus nur ihnen selbst bewussten Gründen. Und sie zeigen auch Barmherzigkeit und kümmern sich um hilfsbedürftige Mitglieder ihrer Gruppe. Wir können ihre Gedanken zwar nicht verstehen, aber auch sie handeln wie wir ihren natürlichen Instinkten gemäß in Verbindung mit planmäßigem bewussten Verstand und den mentalen Möglichkeiten ihrer Art.
Die Entwicklung des Bewusstseins war eine logische Folge der Entwicklung des Lebens auf der Erde als natürliche Weiterentwicklung der sich schon seit Jahrmillionen entwickelnden Intelligenz der Gehirne im Tierreich. Wären die damals schon teilweise sehr intelligenten Jagd-Dinosaurier aufgrund eines Einschlags eines riesigen Kometen oder Asteroiden vor ca. 65 Millionen Jahren nicht ausgestorben, würden deren vielfältige Nachfahren, von denen es heute nur noch die Vögel gibt, vielleicht schon lange höheres Bewusstsein entwickelt haben und sich die spirituelle Frage nach dem Warum schon seit vielen Millionen Jahren gestellt haben. Da Gott nicht mit dem Finger schnippt, entstand irgendwann evolutionär das uns Menschen eigene Bewusstsein bei unseren Vorfahren welche als Zweibeiner in Bäumen kletternd und in Savannen laufend weite Gebiete Afrikas bevölkerten und vererbten dieses dann weiter. Abgeleitet von René Descartes (1596-1650) berühmten Satz "Ich denke - also bin ich", entstand irgendwann in der Geschichte des Lebens auf dieser Erde der erste in einer komplexeren menschlichen Sprache formulierte abstrakte Gedanke nach dem "wer bin ich und warum bin ich", dessen zündender Ursprung für immer verborgen bleiben wird.
Das evolutionäre göttliche Rezept des Lebens ist gleichbedeutend mit seinem Rezept der Naturkräfte, denn der Schöpfungsakt des Universums führte letztlich auch zur Schöpfung des Lebens, wahrscheinlich sogar überall im Universum, denn eine fast ausschließlich unbelebte Natur ist per se im Angesicht eines unvorstellbar großen Alls sinnlos. Erst der sich selbst schon längst bewusste, miteinander kommunizierende und das Feuer schon lange nutzende Verstand war in der Lage, irgendwann die Frage nach dem Warum zu stellen und sucht seither Antworten darauf. Vernunft als Bestandteil des Bewusstseins kann sich erst im Laufe des Lebens entwickeln, kleine Kinder haben noch kein voll entwickeltes Bewusstsein und erst recht noch keine Vernunft, welche über tierische Instinkte hinausgehen und Demenzpatienten oder von schweren Schlaganfällen gezeichnete Menschen verlieren ihre Vernunft oder sogar das Bewusstsein allmählich wieder, aber alle haben sehr wohl eine Seele von Beginn an bis zum Tod.
Seit wann Menschen jeder Art Seelen in sich erkennen, wissen wir nicht. Beseelt sind wir aber alle, dies ist gewiss, denn meine Seele begleitet mich durch ihre Achtsamkeit und Sanftheit schon mein ganzes Leben. Und wohl nur unsere übrig gebliebene Sapiens-Art kann noch Kontakt mit unserer Seele durch unser Bewusstsein und unseren Verstand aufnehmen, die beseelten Neandertaler und andere Menschenarten haben wir ja schon lange verdrängt. Die Begegnung mit anderen Seelen erzeugt bei mir ein tiefes Gefühl der Verbundenheit. Unsere Seelen sind von Gott und sind sein Bote an uns alle. Denn Gott liebt seine Schöpfung und somit uns alle. Er ist sanftmütig und geduldig und er richtet seine Schöpfung nicht nach dem Geschmack der Menschen aus, welche mit ihrem sehr fehlbaren Verstand und ihrem Handeln nur ein Klecks des Lebens im gesamten All sind.
Und mein Bewusstsein und mein sehr fehlbarer Verstand als alleinige Bestandteile meines biologischen und evolutionären Gehirns werden mich bei meinem Tod vollständig verlassen und mein Körper mit seinem Herz und Hirn wird wieder zu Sternenstaub, für immer. Aber meine nicht atomare Seele als Geschenk Gottes wird dann zu ihm zurückkehren in seine raum- und zeitlose Ur-Dimension und wieder Eins mit ihm werden und vielleicht nimmt sie ja ein paar gute Seiten meines Lebens mit und berichtet ihm darüber. Mit meinen schlechten Seiten kann Gott nichts anfangen. Der Mensch mit seinem Bewusstsein ist bis heute eine Krönung der Schöpfung des Lebens auf dieser Erde, weitere wie immer geformte sich selbst bewusste Kronen des Lebens gibt es womöglich im ganzen Universum seit Milliarden von Jahren.
Denn Gott macht sich keine Arbeit mit seiner über-genialen Schöpfung der gesamten Natur. Die Arbeit müssen wir schon selbst in die Hand nehmen, so wie Adam die Schaufel Gottes in die Hand gedrückt bekam (Genesis 3,17) und aus unserer Welt eine bessere machen. Jesus weist uns dafür mit seiner Botschaft der Menschenliebe den Weg. Denn die Menschenliebe ist unsere direkte und einzige Verbindung zu Gott. Die Menschenliebe hat nichts mit den Naturgesetzen des Alls und des Lebens zu tun, sondern sie existiert in der uns umgebenden raum- und zeitlosen Dimension Gottes als unsere Seele. Dies ist mein Glaube und Bekenntnis.
Jedes neue Lebewesen auf dieser Erde und überall im All taucht von Anfang seiner Existenz ein in die zeitlose und nicht atomare Seele des Universums. Wir als bewusste Lebewesen erkennen und erfahren unsere Seele jeder für sich als Individuum. Die Seele des Universums kommt aus Gott und ist Gott und wir alle sind Teil von ihr und verbunden mit ihr. Ihr Wesen ist die Liebe einander.